Drei Täler, drei Golfplätze, drei Geschichten

Von Elsa-Maria Honecker

Mein Programm für diese Golfreise hörte sich äußerst gustiös an: Golf auf drei Plätzen, kulinarische Erlebnisse in der „Traube“ sowie süßer Genuss in der Stadt und am Golfplatz.

Gute Voraussetzungen also für eine Reise in die 3-Täler Klostertal, Montafon und Rheintal. Im ersteren eröffnet sich mit dem Hotel „Traube“ in Braz gleich einer der Höhepunkte. Im Traditionshaus der Familie Lorünser hat man mit viel architektonischem Gespür den Spagat zwischen traditioneller, ländlicher Gemütlichkeit und modernem Lifestyle umgesetzt - in den modernen Wohlfühlzimmern mit viel Holz, dem Atrium Spa in dunklem Schiefer mit Innen- und Außenpool, Saunen und Relax-Bereich mit Kamin. Natürlich gönne ich mir hier die Trauben-Behandlung mit Peeling, Packung und Massage. Bestes Rezept nach einer anstrengenden Golfrunde auf dem nahe gelegenen Golfclub Bludenz-Braz. In Hanglage, umgeben von Bergen, verlaufen die 18 Bahnen vorbei an Heuscheunen und weidendem Vieh zügig bergauf. Gerade noch so, dass man seinen Golfwagen auch bequem ziehen kann. Spannend wird es ab Loch 4 mit vielen Doglegs bis zum höchsten Punkt auf der 11 wo man mit einem herrlichen Rundblick belohnt wird. Auch das wohlverdiente Bierchen zum Schluss will noch mutig verdient werden – mit einem hoffentlich gelungenen Drive über den Teich vor dem Clubhaus.

Tradition und Sport

Urig wird’s bei meinem Ausflug ins Montafon. Mit dem kulturhistorischen Wanderwerg in Gaschurn tauche ich ein in die jahrhundertealte bäuerliche Tradition der Region. Besonders beeindruckend: die Lukas Tschofen Stube. Hier sieht man wie die reichste Familie des Tals im 17. Jahrhundert gelebt hat – alpenländische Volks- und Handwerkskunst par Excellence.
Die sportliche Abwechslung bringen für mich die 9 Spielbahnen des Golfclubs Montafon. In diesem Club am Ufer der Ill herrscht eine sehr lockere und familiäre Stimmung. Startzeiten müssen nur in der Hochsaison reserviert werden, dafür ist die Jugendarbeit vorbildlich. Der älteste Club Vorarlbergs bringt immer wieder großartige Nachwuchstalente hervor.

Süße Verführung

Auf dem Weg zum nächsten Golf-Abenteuer komme ich an Bludenz nicht vorbei. Grund dafür ist das Milka Lädele, wo ich mir eine köstliche Runden-Verpflegung für das nächste Spiel im Golfclub Montfort-Rankweil zulege – wenn ich schon das diesjährige Schokoladenfest knapp versäumte.

Topografisch gesehen ist der ebene, von Diethard Fahrenleitner mit viel Wasser und Bunkern konzipierte Platz in der Rheinebene ein perfekter Gegenpol zu den alpinen Plätzen, die ich gerade hinter mir habe. Deshalb finde ich ihn mit 5.560 Meter Länge und Par 68 richtig erholsam: Breite Fairways und ein übersichtliches Geläuf garantieren hier einen guten Score. Trotzdem – auch gute Spieler finden auf dem „Ländle-Fontana“, wie er auch gerne genannt wird, ihre Herausforderung. Vor allem für wasserscheue Golfer wie mich sorgen das Loch 14, ein Par 3 mit 149 Metern, sowie die Spielbahn 18, ein Par 5 mit 489 Meter Länge, für einen erhöhten Adrenalinspiegel. Von hier aus sieht man schon das prägnante Clubhaus, das an Modernität und Stil nicht zu toppen ist und eine hervorragende Küche bietet.
Für mein nächstes Mal in der „Traube“ stehen noch der zweite Golfplatz im Montafon, der Golfclub Lech und der Golfclub Brand auf meinem Wunschzettel.

Elsa Maria Honecker ist freie Redakteurin u.a. für das Schweizer Golf Yearbook, im GC Berchtesgadener Land Mitglied und hat ein Handicap von 22,7.

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