Gastlichkeit auf höchstem Niveau

Von Ika Grabowsky

In Vorarlberg lässt es sich gut golfen und wohnen. Rund zwei Stunden von Zürich, München oder Stuttgart warten unterschiedlichste Plätze und großartige Hotels.

Auf dem höchstgelegenen Golfplatz Österreichs in Lech am Arlberg ist einiges los. Pro Saison reizt es etwa 2.000 Greenfee-Spieler, auf 1.500 Metern Seehöhe abzuschlagen. Kein Wunder: sprichwörtliches Golf auf höchstem Niveau muss man gespielt haben, wenn man das Golfangebot unseres Nachbarlandes kennen will. Seit der Eröffnung des Golfclubs Lech-Arlberg 2016 leisten die fünf Greenkeeper ganze Arbeit. Die Pflegebedingungen in dieser Höhe sind wesentlich aufwändiger als unten im Tal. Aber Lech will eben auch im Sommer seinen Gästen spektakuläre Attraktionen bieten. Das scheint gut zu gelingen. Das Dorf ist belebt und die alpinen Almwiesen mit den dramatischen Berggipfeln strahlen eine kraftvolle Ruhe aus, die beeindruckt. Die Seilbahnen bringen Schaulustige auf den Rüfikopf zur Rundwanderung um Kunstinstallationen oder auf die gegenüberliegende Talseite nach Oberlech zum sehenswerten «Skyspace», einem offenen Raum, der Besuchern das Berglicht neu erleben lässt.

Höhe gibt Weite
«Bei uns merkt man, dass Golf ein Zielsport ist», so Markus Kleissl, der Vorstand der Golf Lech AG, «und mit unserem Par 5 über 480 Meter bieten wir durchaus auch Länge.» Immerhin: in der großen Höhe ist die Luft dünner. Die Bälle fliegen tatsächlich weiter. Gleichzeitig ist man aber auch schneller ausser Atem. Obwohl man sich mitten in den Bergen befindet, ist das Areal flach. Nur an der spektakulären Bahn 7, einem Bergab-Par 3, gibt es einen Höhenunterschied von rund 25 Metern. Der Lech mit seinem Seitenarm und Fischteiche sorgen für ein Naturidyll, in dem vor Spielbeginn Hirsche und Rehe die Fairways genießen.
Einige Gäste kommen als Tagesausflügler. Wer jedoch in Gründerbetrieben wie beispielsweise der Post in Lech übernachtet, bekommt bis zu 40 Prozent Rabatt aufs Greenfee und kann die geballte Kraft der legendären Lecher Gastronomie genießen. Die Liebenswürdigkeit der Gastgeber, die extrem hochwertige Ausstattung der Hotels und die Servicequalität sind wirklich beeindruckend. Ganz zu schweigen vom Genussfaktor, wenn Sie zuerst im beheizten Außenpool den einzigartigen Ausblick genießen und sich dann mit erlesenen Schmankerln aus der österreichischen Küche verwöhnen lassen. Lech ist übrigens das Dorf mit der höchsten Dichte an Haubenlokalen pro Einwohner – für Gourmets und genießerische Golfer ein wahres Schlaraffenland.

Am Hang in Braz
Der nächste 18-Loch-Partnerclub liegt in Bludenz-Braz und ist in einer halben Autostunde erreichbar. Diese auf 800 Höhenmeter liegende PAR-68-Golfanlage hat einen gänzlich anderen Charakter. Die 18 Bahnen sind in den Hang gebaut und geben den weiten Blick auf die umliegende Berglandschaft frei.
«Der Platz hilft, wo er kann», sagt ein Mitspieler, als der Ball links in die Böschung saust, aber von dort auf das Fairway zurückprallt. Das Rough zwischen den Bahnen ist kurzgehalten, damit ein genussvolles und stressfreies Spiel möglich ist.

Auf und ab im Bregenzerwald
Sehr begehrt bei deutschen, österreichischen und Schweizer Golfern ist der Golfpark Bregenzerwald in Riefensberg. Von Lech ist allein die Anfahrt ein Erlebnis, die durch schöne Bergregionen hinab auf rund 800 Meter führt. Die Berg- und Talfahrt setzt sich auf der 18-Loch Anlage fort. Kurt Rossknecht hat sie auf über fünfzig Hektar 1997 beidseits der Weissach gestaltet. Man arbeitet sich zum Fluss hinunter, spielt am gegenüberliegenden Ufer wieder bergauf und überspielt das Gewässer schliesslich am Ende wieder. «Die meisten unserer 517 Mitglieder laufen», sagt Marshall Wolfgang Zoppel. «Das hält fit.» Die Kondition hat im Bregenzerwald weniger Einfluss auf die Scores als das genaue Lesen der Grüns. Sie passen sich der Schräglage der Hügel an und sorgen deshalb immer wieder für Überraschungen.

Inka Grabowsky ist freie Redakteurin, u.a. bei Golf & Country, Mitglied im GC Bad Saarow und hat wegen ihres Respekts vor Turnieren offiziell HCP 54.

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