hans kienesberger´s Regelkunde
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Mit dem Golfspielen hat Hans Kienesberger 1988 begonnen, ÖGV-Referee Prüfung 1998, 2000 wurde er Mitglied im ÖGV Championship Committee, 2005 R&A Referee Prüfung in St. Andrews Ergebnis 80%, ÖGV Turnierdirektor und auch Einsätze bei der European Tour –so zB. Referee in St. Andrews „Dunhill Links“ durch Einladung der European Tour.
Wer sagt nehmen wir es mit den Golfregeln nicht so genau wir spielen ja nicht „The Open“ der spielt irgendein Ballspiel aber sicher nicht Golf.
Grundsätzlich geht es im Golf um „Spirit of the Game“
Kontakt:
Hans Kienesberger
ÖGV Championship/Rules Committee
TelNr: +43 664 4430602 od. +43 664 88524740
E-Mail: hans.kienesberger@golf.at
Zu diesem Thema gibt es immer wieder Diskussionen

Wir sind eine Spielgruppe von ca. 15 Personen. Wenn ein Spieler einen Ball auf dem Boden in Ausbesserung gespielt hat und er diesen dann nicht mehr findet, gibt es immer wieder Streitigkeiten, wo der Ball weitergespielt wird.
Ich schildere Ihnen einen Vorfall von letzter Woche:
Ein Mitspieler behauptete, dass sein Ball auf dem Boden in Ausbesserung liegt. Der Spieler nimmt gleich Erleichterung nach Regel 25 und spielte seinen Ball weiter. Gleich danach wurde sein Ball hinter der Markierung gefunden. Wie ist jetzt die Regelauslegung?
Meine Einschätzung zur Golfregelfrage:
Als der Spieler einen anderen Ball nach Regel 25-1c fallen ließ und spielte, wurde dieser Ball zum Ball im Spiel und der ursprüngliche Ball galt als verloren. Ohne Kenntnis und Gewissheit, dass der Ball auf dem Boden in Ausbesserung ist, dürfte der Spieler nicht nach Regel 25-1 verfahren, sondern er hätte einen Ball nach Regel 27-1 ins Spiel bringen müssen. Somit hat der Spieler auch vom falschen Ort gespielt.
Naja, da kommt jetzt einiges zusammen:
Im Lochspiel hat der Spieler das Loch verloren.
Im Zählspiel hat sich der Spieler für Schlag und Distanzverlust einen Strafschlag nach Regel 27-1 zugezogen und zusätzlich weitere 2 Strafschläge für das Spielen vom falschen Ort.
Stellt die Spielleitung fest, dass es sich um einen schwerwiegenden Verstoß gehandelt hat, ist der Spieler disqualifiziert, außer er hätte den Fehler berichtigt, wie in Regel 20-7c vorgesehen.
Hier noch einige Hinweise, wie zu verfahren ist, wenn der Ball auf dem Boden in Ausbesserung zur Ruhe kommt.
Ball in Boden in Ausbesserung gefunden:
Eine Behinderung durch einen ungewöhnlich beschaffenen Boden ist gegeben, wenn ein Ball in einem solchen Umstand liegt, ihn berührt oder wenn dieser Umstand die Standposition des Spielers oder seines beabsichtigten Schwung beeinflusst.
Erleichterung: Liegt der Ball im Gelände, muss der Spieler den Ball aufnehmen und ihn straflos innerhalb einer Schlägerlänge von dem nächstgelegenen Punkt der Erleichterung, nicht näher zum Loch fallen lassen. (Regel 25-1b)
Ball in Boden in Ausbesserung nicht gefunden:
Es ist eine Frage der Umstände, ob sich der nicht gefundene Ball, tatsächlich in dem ungewöhnlich beschaffenen Boden befindet.
Um überhaupt Regel 25-1c anwenden zu können, muss es bekannt oder so gut wie sicher sein, dass der Ball im ungewöhnlich beschaffenen Boden ist. Ist das der Fall, darf der Spieler Erleichterung nach dieser Regel in Anspruch nehmen. Möchte er so verfahren, muss die Stelle, an der der Ball zuletzt die äußerste Begrenzung des ungewöhnlich beschaffenen Bodens gekreuzt hat, festgestellt werden. Um diese Regel anwenden zu können, gilt der Ball als an dieser Stelle liegend.
Der Spieler muss dann wie folgt verfahren:
Hat der Ball zuletzt die äußerste Begrenzung des ungewöhnlich beschaffenen Bodens an einer Stelle im Gelände gekreuzt, darf der Spieler straflos einen anderen Ball einsetzen und die in Regel 25-1b (I) vorgeschriebene Erleichterung in Anspruch nehmen.
Ist die Gewissheit nicht da, ob der Ball in Boden in Ausbesserung liegt, dann muss der Spieler zurückgehen und einen neuen Ball nach Regel 27-1 an der zuletzt gespielten Stelle, unter Hinzurechnung eines Strafschlags ins Spiel bringen.
Von Boden in Ausbesserung gespielter Ball wieder im selben Bereich verloren
Der Spieler darf seinen Ball nach Regel 25-1c straflos, außerhalb des Bodens in Ausbesserung fallen lassen, und dort dann seinen 3. Schlag machen. In diesem Fall ist der Bezugspunkt dort, wo der vom Abschlag gespielte Ball des Spielers zuletzt die äußere Begrenzung des Bodens in Ausbesserung gekreuzt hat.
Ich hoffe ich konnte alle Unklarheiten wie zu verfahren ist aufklären.
Wenn Sie in der Zwischenzeit mehr über die Golfregeln wissen wollen, dann kontaktieren Sie mich bitte direkt gernot.pausch@utanet.at.