Nächst gelegener Punkt der Erleichterung?

In einem Golfclub gab es ein Sicherheitsnetz beim Abschlag. Ein Ball, der von einem anderen Abschlag gespielt wurde, landete so knapp vor diesem Sicherheitsnetz, dass das Ausholen für den nächsten Schlag behindert wurde - daher straflose Erleichterung. Die nächstgelegene Stelle, bei der das Netz beim Schwung nicht behindert hätte, lag auf der anderen Seite des Netzes. Von der Stelle aus wäre das Netz aber in der Flugbahn des Balles gelegen und der Spieler hätte daher kaum drüber spielen können. Zu meiner Überraschung erklärte der lokale Schiedsrichter, dass es eine allgemeine Regel gäbe, dass man beim Freedrop "das Hindernis nicht kreuzen dürfe" und daher die nächstgelegene Stelle so zu wählen sei, dass sie jedenfalls vor dem Netz liegt.
Von so einer Regel habe ich noch nicht gelesen - gibt es da was?

Nächstgelegener Punkt der vollständigen Erleichterung
Der Bezugspunkt bei Inanspruchnahme von strafloser Erleichterung wegen ungewöhnlicher Platzverhältnisse (Regel 16.1), einer Gefährdung durch ein Tier (Regel
16.2), einem falschen Grün (Regel 13.1f), oder einer Spielverbotszone (Regel 16.1f, 17.1e) oder nach bestimmten Platzregeln.
Er ist der geschätzte Punkt, an dem der Ball liegen würde, der
der ursprünglichen Stelle des Balls am nächsten ist, aber nicht näher zum Loch als diese,
•im vorgeschriebenen Bereich des Platzes liegt und
•an dem der Umstand den Schlag nicht beeinträchtigt, den der Spieler von der ursprünglichen Stelle aus gemacht hätte, wenn dort der Umstand nicht vorhanden
wäre.

In diesem Fall ist der Bezugspunkt der nächstgelegen Punkt vollständiger Erleichterung und der ist auf der anderen Seite des Netzes. Es ist unerheblich, ob der Spieler über das Netz spielen kann oder nicht er hat vom Unbeweglichen Hemmnis Erleichterung genommen und das ist vermutlich die Stelle, die dem Ball am nächstgelegene und nicht näher zum Loch ist. So wie sie mir das geschildert haben wäre jede andere Stelle zur Lage des Balls besonders vor dem Netz falsch.

Er hat aber auch die Möglichkeiten den Ball von der Stelle zu spielen, wo dieser zur Ruhe kam oder auch den Ball für unspielbar zu erklären.

Erleichterungsbereich:

Der Bereich, in dem ein Spieler einen Ball droppen muss, wenn er nach einer Regel Erleichterung in Anspruch nimmt. Jede Erleichterungsregel verlangt, dass der Spieler
einen bestimmten Erleichterungsbereich benutzt, dessen Größe und Lage auf den folgenden drei Faktoren basiert:
•Bezugspunkt: Der Punkt, von dem aus der Größe des Erleichterungsbereichs gemessen wird.
•Größe des Erleichterungsbereichs, gemessen vom Bezugspunkt: Der Erleichterungsbereich erstreckt sich eine oder zwei Schlägerlängen vom Bezugspunkt,
aber mit gewissen Einschränkungen:
•Einschränkungen bei Lage des Erleichterungsbereichs: Die Lage des Erleichterungsbereichs
kann auf eine oder mehrere Arten begrenzt sein, sodass zum Beispiel
» er nur in bestimmten definierten Bereichen des Platzes liegt, zum Beispiel nur im Gelände oder nicht in einem Bunker oder einer Penalty Area,
» er nicht näher zum Loch liegt als der Bezugspunkt oder er außerhalb einer Penalty Area oder einem Bunker liegen muss, aus dem Erleichterung in Anspruch genommen wird oder
» dort keine Beeinträchtigung von dem Umstand besteht (wie in der zutreffenden Regel definiert), von der Erleichterung in Anspruch genommen wird.
Werden Schlägerlängen zum Bestimmen der Größe eines Erleichterungsbereichs verwendet, darf der Spieler unmittelbar über einen Graben, ein Loch oder etwas
Ähnliches messen und direkt über oder durch einen Gegenstand (zum Beispiel Baum, Zaun, Mauer, Tunnel, Drainage oder Sprinklerkopf), aber er darf nicht durch Bodenwellen hindurch messen.


Wenn Sie in der Zwischenzeit mehr über die Golfregeln wissen wollen, dann kontaktieren Sie mich bitte direkt hans.kienesberger@golf.at.