Spielen eines falschen Balls: Auswirkung bei nicht korrekter Regelanwendung

Folgend Situation:

Beim Spielen des vierten Loches vertauschen beim zweiten Schlag zwei Spieler ihre Bälle.

Am Grün beim Markieren ihrer Bälle stellen die betroffenen Spieler ihren Regelverstoß fest, beide wussten nicht, wie sie sich in dieser Situation verhalten sollten und so entschieden sie das Loch mit dem jeweils falschen Ball zu beenden. Nach Beendigung der Runde und nach Abgabe der Scorekarte kontaktierten beide Spieler die Wettspielleitung.

Meine Frage war, ob sie wussten, ob sie diesen Fehler nach dem Einlochen oder vorher festgestellt hatten. Beide Spieler gaben mir die Information das sie am Grün wie sie ihre Bälle markiert haben festgestellt hatten das sie jeweils den Ball des anderen gespielt hatten und sie vermuten nach dem zweiten Schlag das sie ihre Bälle vertauschten. Meine Frage war auch warum sie das Loch mit den falschen Bällen fertig spielten keinen Referee kontaktierten und zum nächsten Abschlag gingen: Ihre Antwort war sie wussten nicht, dass sie diese Sache richtigstellen sollten.

Meine Hilfe dahingehend war, dass ich wüsste das es eine Interpretation gibt nur in diesem Fall war diese nicht mehr anwendbar

Regel 6.3a Interpretationen:
6.3a/1 – Was zu tun ist, wenn Bälle an unbekannter Stelle vertauscht wurden
Stellen zwei Spieler nach dem Einlochen fest, dass sie ein Loch mit dem Ball des anderen Spielers beendet haben, können aber nicht feststellen, ob die Bälle beim Spielen des Lochs vertauscht wurden, ist dies straflos.

Beispiel: Nach dem Spiel eines Lochs wird bemerkt, dass Spieler A mit dem Ball von Spieler B eingelocht hat und dass Spieler B den Ball von Spieler A eingelocht hat. Beide Spieler sind sich sicher, dass sie mit dem Ball eingelocht haben, den sie vom Abschlag gespielt haben.

In diesem Fall, und weil ein Spieler jedes Loch mit jedem zulässigen Ball beginnen darf (Regel 6.3a), sollte entschieden werden, dass die Bälle vor Beginn des Spiels auf diesem Loch vertauscht wurden, falls es keinen Beweis für das Gegenteil gibt.

Es gibt dazu nur eine Entscheidung Regel 6.3c

6.3c Falscher Ball
(1) Nach falschem Ball schlagen. Ein Spieler darf nicht nach einem falschen Ball schlagen.
Ausnahme – Ball bewegt sich im Wasser: Es ist straflos, wenn der Spieler nach einem falschen Ball schlägt, der sich im Wasser in einer Penalty Area oder in zeitweiligem Wasser bewegt:
•Der Schlag zählt nicht und
•der Spieler muss den Fehler nach den Regeln berichtigen, indem er den richtigen Ball vom ursprünglichen Ort spielt oder indem er nach den Regeln Erleichterung in Anspruch nimmt.
Strafe für das Spielen eines falschen Balls unter Verstoß gegen Regel 6.3c(1): Grundstrafe.

Im Lochspiel
•spielen Spieler und Gegner beim Spielen eines Lochs jeweils den Ball des anderen, zieht sich derjenige die Grundstrafe (Lochverlust) zu, der zuerst einen falschen Ball gespielt hat.
•Ist nicht bekannt, welcher falsche Ball zuerst gespielt wurde, ist dies straflos und das Loch muss mit den vertauschten Bällen zu Ende gespielt werden.

Im Zählspiel
muss der Spieler den Fehler nach den Regeln durch die Fortsetzung seines Spiels mit dem ursprünglichen Ball berichtigen, indem er diesen spielt, wie er liegt oder Erleichterung nach den Regeln in Anspruch nimmt:
•Der Schlag nach dem falschen Ball und alle weiteren Schläge vor Berichtigung des Fehlers (gespielte Schläge einschließlich Strafschläge, die nur beim Spielen dieses Balls anfielen) zählen nicht.
•Berichtigt der Spieler den Fehler nicht, bevor er schlägt, um das nächste Loch zu beginnen oder, beim letzten Loch der Runde, bevor er seine Scorekarte einreicht, ist er disqualifiziert.

So hart es für die Jugendlichen war es gab nur die Entscheidung der Disqualifikation, ja Regelunkenntniss schützt nicht vor Strafe.

Wenn Sie in der Zwischenzeit mehr über die Golfregeln wissen wollen, dann kontaktieren Sie mich bitte direkt hans.kienesberger@golf.at.