Wann sollte ich chippen und wann pitchen?

Auf dem Platz beobachte ich immer wieder Spiler, die die beiden Schlagarten verwechseln und den Unterschied nicht kennen. Mit solch einer Verwirrung ist es sehr schwierig, auf dem Platz die richtige Entscheidung zu treffen. Doch lass mich erstmal den Unterschied zwischen diesen beiden Schlagarten erklären. Dann wird es Dir deutlich einfacher fallen zu entscheiden, wann welcher Schlag sinnvoll ist und welcher Schlag, in welcher Situation besser zu kontrollieren ist. Wir unterscheiden bei diesen beiden Schlägen zwischen einem Einhebel- und Zweihebelschwung. Das heißt, dass Du beim Ausholen für einen Chip keinen Winkel zwischen Armen und Handgelenken bildest (Einhebelschwung). Bei einem Pitch winkelst Du die Handgelenke (Zweihebelschwung). Ein weiterer Unterschied ist, dass beim Chip der Ball die größere Strecke zur Fahne rollt. Beim Pitch fliegt er eher in einem hohen Bogen und rollt ganz wenig. Auch die Ansprechhaltung ist beim Chip etwas anders, als wenn Du einen vollen Schlag machen würdest.

Die meisten Golfer haben Schwierigkeiten, ihre Hände unter Druck kontrollieren zu können. Du kennst das sicher: Wenn Du nervös bist, machen Deine Hände manchmal zu viel und dann wird es schwierig, einen sauberen Treffmoment zu generieren.

Gerade in Drucksituationen wäre ein größerer Chip (also ohne Einsatz der Handgelenke) einfacher als ein kleiner Pitch. Das spart Schläge und gibt Selbstvertrauren. Ich sehe häufig, dass trotz flachem Vorgrün (und ohne Hinternisse auf dem Weg zur Fahne) zum Sand Wedge gegriffen wird. Ein hoher Ball ist technisch anspruchvoll. Deutlich einfach ist es, mit einem Eisen 8 den Ball zwei Drittel der Strecke zum Loch rollen zu lassen. Beim Tennis gibt es den Ausdruck "unforced errors". Das heißt übersetzt so viel wie "Fehler ohne Not". Diese gibt es auch im Golf sehr häufig. Viele sagen mir dann, sie können bei flachen Bällen schlecht die Distanz kontrollieren. Ich verpreche Dir: Wenn Du den Chip mit dem Eisen 8 übst, wirst Du ihn lieben!

Wenn Du allerdings über einen Bunker spielen musst oder nicht viel Grün zur Verfügung hast, dann ist ein Pith mit dem Sand oder Lob Wedge sicherlich die bessere Wahl! Spiele diese Schläge jedoch nicht zu knapp und nutze das Grün nach der fahne zu Deinen Gunsten. Selbst Spieler wie Phil Michelson - vielleicht der beste Spieler der Welt beim Pitchen - hat etwas umgestellt und schwingt jetzt beim Ausholen mit deutlich weniger Handgelenkeinsatz. Sicherlich keine irrelevante Information.

Unter Druck wirst Du immer besser Chippen als Pitchen. Am Ende solltest Du immer nach Gefühl entscheiden. dabei solltest Du wissen, dass weniger Handgelenkeinsatz mehr Kontrolle bedeutet.